Ein Weihnachtswunder…

Es ist Dezember, Weihnachtszeit, von vielen Lichtern werden wir überall beleuchtet. Aber
aufpassen sollten wir schon, zu viel Licht kann uns auch blenden! Wir sind auf der Suche
nach Weihnachtswundern, aber wo sind sie zu finden? Manche versuchen, für ihren Lieben
passende Geschenke zu finden oder ihnen etwas zu basteln. Es wird damit auch viel Frust
geschenkt, das wissen wir, aber hoffen doch, ein Wunder zu bewirken. Manche machen es
sich einfach: Wir schenken dieses Jahr nichts, wir wollen nicht den Konsum unterstützen usw.
Aber warum lassen wir uns von solchen Lichtern blenden?
Aber es gibt Weihnachtswunder, und wir können sie bewirken. Für manche Familien, die aus
der Feme zu uns fliehen, ist das Kirchenasyl ein Weihnachtswunder. Viele waren monatelang
unterwegs, monatelang auf der Straße, in immer wieder fremden Ländern, oft angegriffen,
beleidigt, eingesperrt, abgeschoben. Wenn sie in ihrer Not zu Asyl in der Kirche
Berlin Brandenburg e.V. kommen, suchen wir eine Kirchengemeinde, die ihnen Asyl
gewährt.
Dann werden sie in einer Gemeinde aufgenommen, sie bekommen einen Platz zum Schlafen
und etwas Warmes zu Essen. Menschen hören ihnen zu, versuchen zu helfen. Kirchenasyl ist
für diese Menschen eine Hoffnung, ein neuer Weg, den sie ohne Angst um ihr Leben gehen
dürfen. Für sie ist Kirchenasyl ein Weihnachtswunder.
Solche Weihnachtswunder hat die Gemeinde Heilig-Kreuz-Passion, jetzt Gemeinde am
Halleschen Tor, in letzter Zeit viele vollbracht. Auch wenn es schon spät am Abend ist, auch
wenn die Vorsitzende des Gemeindekirchenrats mit einer schweren Grippe krank im Bett
liegt, wird, wenn nötig, noch ein Kirchenasyl ausgesprochen.
An Weihnachten wird immer wieder die Weihnachtsgeschichte erzählt, in verschiedenen
Formen. Auch dieses Kirchenasyl ist eine Weihnachtsgeschichte. Sie ist schön und wahr, und
sie soll weitererzählt werden.
Asyl in der Kirche Berlin-Brandenburg e.V. bedankt sich bei dieser Gemeinde, die uns
besonders in diesem Jahr mit vielen Kirchenasylen beigestanden hat. Auch an die anderen
Gemeinden, die diese Arbeit unterstützen und mittragen, ein herzliches Dankeschön!

Feride Berisha