22.07.2020

21 Laptops für den guten Zweck!

Die Corona-Pandemie verlangt von uns allen einiges ab. Besonders hart getroffen hat es aber auch unsere Ehrenamtlichengruppe „weltweit“ und die vielen Geflüchteten, die wöchentlich die verschiedenen Sprachangebote genutzt haben.


Von heute auf morgen mussten die Sprachkurse eingestellt werden, das beliebte Sprachcafé konnte nicht mehr stattfinden.


In den Wochen des Lockdowns gab es mit vielen weiterhin Kontakt über whatsapp oder Skype. Es gab Versuche, Unterricht per Skype anzubieten – einzeln oder in Gruppen. Aber es stellte sich schnell heraus, dass es vielen, vor allem in Gemeinschaftsunterkünften, einfach an technischen Voraussetzungen fehlte, um am Unterricht teilzunehmen.

So gab es vor einigen Wochen einen Spendenaufruf von weltweit, alte, noch funktionstüchtige Laptops zu spenden.


Gesa von weltweit erzählt:
„Mit einem Nachbarn von mir habe ich mich auch darüber unterhalten. Er wusste von einer Schule, die neue Geräte bekommen hatte; die alten landeten im Keller. Wir mussten sie abholen, den Schmutz von Jahren beseitigen. Mein Nachbar übernahm die Technik, neue Festplatten mit kostenlosen Programmen bespielen und einbauen. In Gruppen von sechs bis acht Personen luden wir Leute aus dem Sprachcafé ein, und sie bekamen eine ausführliche Schulung. Da die alten PCs langsam sind, und nicht alle Interessenten Computerkenntnisse hatten, dauerte das etwa jeweils drei Stunden. Nun ist der dritte Durchgang erfolgt, 21 Geräte wurden an die Frau oder den Mann gebracht. Nach einiger Zeit, vielleicht vier Wochen, wollen wir noch einmal einladen zu einem Treffen. Da sollen dann die, die mit ihrem Rechner gut klarkommen, denen helfen, die Probleme haben. Es sind Altgeräte, sie erfordern Geduld, aber die ist von Geflüchteten ja trainiert worden in ihrer Zeit hier. Man kann Lernprogramme aufrufen, ins Internet gehen, an Zoomsitzungen teilnehmen. Es eröffnen sich also Möglichkeiten, aktiv zu werden in einer Zeit, in der normaler Unterricht oft noch nicht möglich ist.“


Ich habe gesehen, wie hier in der Heilig-Kreuz-Kirche die Tische aufgebaut wurden, die Laptops übergeben wurden und in einer Fortbildung von drei Stunden die Basics erklärt wurden – und das drei Wochen hintereinander. Durch dieses Engagement ist es weiteren 21 Menschen möglich, ihre Deutschkenntnisse zu verbessern, an Kursen und am nun stattfindenden online-Sprachcafé teilzunehmen.

Auch wenn uns Corona in vielem eingeschränkt hat – es ist toll zu sehen, dass das Engagement ungebrochen weitergeht und sich neue Wege finden lassen, einander zu begegnen und miteinander im Gespräch zu bleiben.

Bleiben Sie gesund!
Mit freundlichen Grüßen aus der Geschäftsstelle

Hannah Reckhaus-Le Treut

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