27.11.2020

Danke an alle Unterstützer*innen – Adventsbrief

Berlin, zum 1. Advent 2020


Liebe Mitglieder,
liebe Freundinnen und Freunde,

zur Adventszeit bedanken wir uns herzlich bei Ihnen und euch für die Unterstützung von Geflüchteten und der Arbeit von Asyl in der Kirche Berlin-Brandenburg!

Es ist ein besonderes Jahr, die Corona-Pandemie bestimmt unseren Alltag: Masken, Abstandhalten und Hygieneregeln, digitale statt analoge Zusammenkünfte, die täglichen Infektionszahlen und Inzidenzen. Krankheit und Tod sind gegenwärtiger als sonst. Viele Türen müssen geschlossen bleiben.

Das alles hat natürlich auch Auswirkungen auf die Kirchenasylarbeit. Deshalb sind wir froh, dass viele Gemeinden trotz aller Erschwernisse weiterhin Kirchenasyle durchführen und Menschen in Not beistehen. Das ist so wichtig – gerade in dieser Zeit. Dafür unseren besonderen Dank.

Und es ist wichtig, immer wieder auf die skandalöse Situation an den EU-Außengrenzen hinzuweisen. Der Brand im Lager Moria auf Lesbos im September hat das noch einmal deutlich gemacht. Dennoch hält die Festung Europa an ihrer unmenschlichen Abschottungspolitik fest. Gut, dass die Kirchen da nicht schweigen – und handeln: Im August brach das Bündnisschiff Sea-Watch 4 von United4Rescue zu seinem ersten Rettungseinsatz im Mittelmeer auf, am 2. September konnten endlich 353 Gerettete vor dem Hafen von Palermo von Bord gehen.


Es kommt ein Schiff, geladen / bis an sein‘ höchsten Bord,
trägt Gottes Sohn voll Gnaden, / des Vaters ewigs Wort.

Das Schiff geht still im Triebe, / es trägt ein teure Last;
das Segel ist die Liebe, / der Heilig Geist der Mast.

Der Anker haft‘ auf Erden, / da ist das Schiff am Land.
Das Wort will Fleisch uns werden, / der Sohn ist uns gesandt.

Daniel Sudermann um 1626 (EG 8/NGL 236)


Dieses alte Adventslied begleitet mich seit meiner Kindheit. In diesem Jahr höre und singe ich es neu im Kontext der Seenotrettung. Auch Kirchenasyle sind solche Schiffe – angetrieben von der Liebe zu den Nächsten, die unserer Unterstützung bedürfen, gestützt von ökumenischer und solidarischer Verbundenheit. In jedem Menschen in Not will mir Christus selbst begegnen. Für sie mein Herz zu öffnen und meine Gaben und Möglichkeiten einzusetzen, das ist Advent – aktive Erwartung der Ankunft des Kindes in der Krippe und gute Vorbereitung auf Weihnachten.

Im Namen des Vorstands wünsche ich Ihnen und euch eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit – auch wenn sie so anders sein wird, als wir das gewohnt sind. Bleiben Sie/Bleibt behütet und gesund.

Mit adventlichen Grüßen,
Ihre/eure

Pfn. Heike Steller-Gül (Vorsitzende)

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