Solidarität mit der Zionsgemeinde in Bremen: Kirchenasyl als Schutzraum für geflüchtete Menschen bewahren!

Mit Bestürzung haben wir von dem versuchten Bruch des Kirchenasyls in Bremen am 3. Dezember 2024 erfahren. Der Versuch des Bremer Migrationsamtes, einen Menschen, der im Kirchenasyl der Bremer Zionsgemeinde Schutz gefunden hat, im Rahmen der Dublin-Verordnung abzuschieben, ist für das Bundesland Bremen ein historischer Bruch.

Gemeinsam mit vielen Kirchengemeinden und Engagierten der Kirchenasylbewegung solidarisiert sich Asyl in der Kirche Berlin-Brandenburg mit der Zionsgemeinde in Bremen, ihren Unterstützer*innen und Ayoub, der im Kirchenasyl Schutz gefunden hat.

„Mehr als 100 Menschen haben dort in der Nacht zu Dienstag eine Abschiebung aus dem Schutzraum Kirchenasyl friedlich verhindert – ein adventliches Zeichen!“ sagte Pastorin Dietlind Jochims, Vorstandvorsitzende der Ökumenischen Bundesarbeitsgemeinschaft Asyl in der Kirche.

Kirchenasyl wird nach sorgfältiger Prüfung und nur in Härtefällen gewährt. Auch die Geflüchteten die bei uns in Berlin und Brandenburg Kirchenasyl erhalten, berichten von schweren Menschenrechtsverletzungen, teilweise monatelanger Inhaftierung und der Verweigerung von Schutz. Dass die Anzahl der Kirchenasyle heute höher als früher ist, liegt an der verschärften Situation für Geflüchtete in vielen europäischen Mitgliedsstaaten und nicht an den aussprechenden Kirchengemeinden.

Uns bestürzt der neuerliche Angriff auf den Schutzraum Kirchenasyl, ein trauriger Tabubruch durch die Bremer Behörden. Die Behauptung, die Kirchen würden gegen vereinbarte Regeln verstoßen, wenn ein Kirchenasyl nach negativer Überprüfung des Härtefalls nicht beendet wird, ist falsch. Statt darauf zu beharren und mit Härte gegen Schutzsuchende vorzugehen muss endlich das verabredete „gemeinsame Suchen nach guten humanitären Lösungen“ in den Vordergrund rücken.

Mit ihrem friedlichen Protest gegen die beabsichtigte Abschiebung tritt die Gemeinde für eben eine solche humanitäre Lösung für den Betroffenen aus Somalia ein.

Weitere Hintergründe zur versuchten Räumung eines Kirchenasyls in Bremen zu lesen in der taz und der Süddeutschen Zeitung.