28.04.2020

Stimmen aus dem Ehrenamt – Brigitte, Deutschunterricht

„Ich turne da sonst viel rum“

Brigitte engagiert sich seit 2 ½ Jahren bei „weltweit –  die Freiwilligengruppe von Asyl in der Kirche“ und übt Deutsch mit Menschen aus verschiedenen Ländern. Sie hat immer viel zu tun, malt und spielt Klavier. Damit blickt sie optimistisch in die Zukunft. Sie freut sich aber auch darauf, wieder zu ihrem Einsatzort zu gehen und die Kolleg*innen und Schüler*innen wiederzusehen.

Hast Du weiterhin Kontakt zu den Schüler*innen?

Seit gut 3 Wochen findet kein Deutschunterricht mehr statt. Mit einer Schülerin stehe ich weiterhin über Smartphone in Kontakt. Vor den Corona-Einschränkungen haben wir uns 1 Mal in der Woche getroffen.

Wie macht ihr das jetzt? Wie haltet ihr Kontakt?

Wir können nur über Whatsapp Kontakt halten. Sie wohnt aber auch nicht weit von mir. So könnte ich ihr auch Unterlagen in den Briefkasten werfen.

Schneefall mit Sturm und der unerschrockene Frühling. Spaziergänge tun gut, sagt Brigitte (Foto: Brigitte)

Und wie klappt das so?

Es ist schon schwieriger über Whatsapp Dinge zu erklären. Es ist natürlich anders, über Whatsapp Deutsch zu üben, wenn man sich nicht in die Augen schauen oder etwas zeigen kann. Das fällt alles weg. So wird es ja gerade allen Lehrerinnen und Lehrern gehen. Persönlicher Kontakt ist immer besser. Erklärungen durch Sprechen kommen beim Schüler schon durch den Tonfall besser an. Lästig sind auch Fragestellungen von beiden Seiten. Also Dialog sehr aufwändig. Ich fürchte da geht Manches fürs Verständnis verloren.

Eine freundliche Begegnung beim Spaziergang durch den Kiez (Foto: Brigitte)

Dir fehlt also sehr die Körpersprache –  verstehe ich das richtig?
Ja. Ich turne da sonst viel vor- ich habe gar nicht gewusst, dass ich solche Talente zum Clown habe (Brigitte lacht). Mit Schülern, deren Deutschkenntnisse noch am Anfang stehen, geht es ohne Gestik wohl nicht. Aber auch später ist es immer eine gute Lockerung Präpositionen und Verben vorzuführen. Es entspannt die Paukerei und hebt den Kreislauf.

Und wie geht es Dir persönlich? Wie schaffst Du es, so positiv zu bleiben?

Sonst geht es mir gut. Ich mach das so: Ich schalte einfach ab. Ich binde meinen Mundschutz um, ich gehe raus, mache einen Bogen um Leute und wenn ich jemanden kenne, muss man halt aus der Ferne winken. Oder wir reden miteinander mit 2 Meter Abstand. Ich folge den Regeln und wenn die Sonne schön scheint, gehe ich auch schön raus.

Textfeld: Eine freundliche Begegnung beim Spaziergang durch den Kiez (Foto: Brigitte)
Brigitte malt gerne in ihrer freien Zeit  
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